Schellenursli
Ende Februar wurde im Kindergarten Berg-Dägerlen der Schellenursli als Theaterstück aufgeführt. Beeindruckt hat mich die Umsetzungsidee: Laut Aussagen der Kindergärtnerinnen hat sich das Stück aus den Unterrichtssequenzen über Wochen entwickelt. Die Sprechrollen sind nicht einfach auswendig gelernte Texte, sondern das Resultat der im Lauf der Zeit verinnerlichten Situationen der Geschichte. Die Kulissen und die Spielorte wurden bereits während der Themenzeit aufgebaut und im Freispiel benutzt. Bastelarbeiten, so z.B. die wunderschönen Glocken mit den verzierten Riemen, Sgraffiti-Gemälde über dem funktionierenden typischen halbrunden Eingangstor ins Engadinerhaus, die Stallecke mit richtigem Futterheu und vieles mehr liessen die Kinderherzen in eine authentische Spielwelt eintauchen.
Stimmige Lieder ergänzten die gespielte Geschichte und wo nötig verband die Erzählerin mit einem kurzen Satz die Szenen. Bemerkenswert auch die einfache, aber gezielt ausgewählte Verkleidung der Kinder.
Schön zu sehen, dass dieser Klassiker der Kinderliteratur immer noch zu begeistern vermag. Wie haben die Kinder doch mit Begeisterung mitgespielt: die Buben bei der Glockenverteilung, die Schneeballschlacht vor dem Brunnen, die traurigen Eltern am Abend am häuslichen Tisch, der Schellenursli, der kopfüber durch das Fensterlein der Alphütte ins Innere derselben verschwand, all das wurde so wirklich und überzeugend gespielt! Da möchte man am liebsten selber wieder Kind sein!
Als dann ganz am Schluss ein feiner Triangelton das Ende markierte, blieb es im Raum eine ganze Weile still….
Ein auswärtiger, begeisterter Zuschauer
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